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Segeln

Segelfreizeit Tag 1

Unser kleines Segelabenteuer startet, wie jedes Jahr, nach einem Reisesegen und einer weiteren Namensrunde im Gemeindehaus, mit einer langen Autofahrt in 3 Kleinbussen.
Fahrerwechsel und Pausen gehören genauso dazu wie Süßigkeiten und Spiele wie „Stadt, Land, Fluss“ – wobei die letzte Kategorie auch wahlweise durch die Kategorie „Mordwaffe“ oder „Trennungsgrund“ ersetzt werden kann, um die Kreativität etwas zu fördern.
In Kiel angekommen erwartet uns ein abendliches Sonnenlicht und eine Brise, die schon einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag gibt. Eine weitere Namensrunde, ein kurzer Rundgang durch den Hafen Kiel-Holsten und schon dürfen wir auf unser Schiff – die Ide Min, die wir bereits bei Einfahrt in den Hafen gesehen haben.
Eine kurze Besprechung mit Skipper und Maat(in) folgen, in der klar wird: wir haben mega Lust auf Segeln, was eine willkommene Abwechslung für die Crew ist, nach vielen Tagesfahrten und der nächste Tag wird bei Windstärke 6 direkt spannend.
Anschließend geht es dann wirklich aufs Schiff – Busse ausräumen und Kojen beziehen ist angesagt.
Für uns als Küchengruppe heißt das, kurz die Koje mit dem Gepäck sichern und schon geht es ab in die Küche und wir erkunden als Erste deren Ausstattung, lassen uns erklären, wie der Herd funktioniert, um Würstchen zu kochen, machen Salate fertig, die wir bereits zu Hause vorbereitet haben und versuchen bestmöglich die Tische zu decken, was bei der Enge gar nicht so einfach ist, die Sitzplätze sinnvoll zu verteilen.
Schließlich gibt es gegen 21 Uhr endlich Abendessen.
Danach endet der Tag mit einer Besprechung innerhalb unserer Gruppe und endlich fallen wir in unsere Betten, um uns von der Anreise zu erholen und Kraft für den kommenden Tag zu schöpfen.

Segelfreizeit Tag 2

Der zweite Tag beginnt sonnig – für mich nur ein kleiner Trost, denn so richtig wach bin ich noch nicht, als ich zum Frühstücksdienst aus dem Bett klettere. Die Nacht war kurz, aber das wird schon irgendwie.
Nach dem Frühstück hören wir den ersten Gedanken zum Tag, spülen ab und verstauen alles seesicher. Anschließend noch einen dicken Pulli und die Regenjacke angezogen, schon sind wir bereit zum Segel setzen.
Davor jedoch gibt es noch eine Sicherheitseinweisung. Wo befinden sich Rettungswesten und Notausgänge? Wie zieht man so eine Rettungsweste überhaupt richtig an?
Einige Regeln an Bord werden erklärt, was zu tun ist, wenn doch mal jemand über Bord geht und – sehr wichtig beim Segeln – niemals ein Tau ohne Erlaubnis losmachen und natürlich bekommen wir auch gezeigt, wie man den Tampen wieder richtig fest macht.
Dann geht es endlich raus aus dem Hafen und hinaus in die Kieler Förde. Ziel: die dänische Südsee.
Das Wetter ist an diesem Tag windtechnisch gesehen die meiste Zeit auf unserer Seite, auch wenn wir eine Zeit lang Flaute haben. Jedoch regnet und gewittert es immer wieder. Das heißt für uns unter anderem, Segel wegnehmen und wieder hochziehen. Es wird also nicht langweilig. Und wir sind nicht nur regennass, sondern auch schweißgebadet.
Spätestens als wir in den Hafen einlaufen ist das jedoch wieder vergessen und wir genießen das Flair der dänischen Insel Skarø.
Der Abend klingt bei Gesellschaftsspielen und Gesprächen aus.

Segelfreizeit Tag 3

Nach einer erfrischende Dusche im Hafen und einem guten Frühstück erkunden wir in Kleingruppen die Insel, einige gönnen sich unterwegs ein Eis, welches regional produziert ist. Die Insel ist sehr überschaubar. Überall blühen Stock- und Wildrosen. Die Menschen, denen wir begegnen sind sehr freundlich zu uns.
Dann geht es weiter. Wir setzen die Segel und starten nun so richtig in den Tag. Unterwegs lesen wir aus einem Buch vor, in welchem ein Paar sich mit einer 10 Meter Segelyacht von Hamburg auf den Weg nach Neuseeland macht. Eine Freundin hat es gekauft, als wir zusammen in Kappeln waren und in unserer Crew finden sich so einige Zuhörer.
Schließlich erreichen wir Lundeborg, von wo aus wir die Brücke sehen können, welche auf die Insel von Kopenhagen führt. Es ist noch ausreichend Zeit bis zum Abendessen und so schauen wir uns den Ort etwas genauer an und bewundern das Blau des Wassers.
Am Abend erleben wir einen Sonnenuntergang in malerischen Farben und zünden ein paar Wunderkerzen an, da ein Teil der Freizeitleitung Geburtstag hat.
Zufrieden fallen wir irgendwann in die Koje.

Segelfreizeit Tag 4

Auch dieser Tag beginnt natürlich mit einem Frühstück, dem Gedanken zum Tag und schließlich geht es weiter und wir stechen in See. Ich bereue es ja immer noch etwas, nicht schwimmen gewesen zu sein an dem Morgen – das Wasser sah schon sehr verlockend aus.
Seit dem Vortag haben wir auch extrem gutes Wetter. Die Sonnen scheint, aber es weht trotzdem noch etwas Wind, wenn auch nicht immer so viel.
Wir segeln um die Spitze Langlands herum und haben dadurch wenigstens ein paar Segelmanöver auszuführen. Ansonsten ist auch dieser Tag wieder geprägt von Lesen, Gesprächen und (in der Sonne) dösen.
Abends erreichen wir dann Bagenkop, wo unser Skipper erstmal zwei Runden im Hafen „dreht“, da ein anderes Schiff uns nicht Platz machen möchte.
Nach dem Abendessen mache ich eine Timelapse vom Sonnenuntergang und lausche Gesprächen mit Passanten.
Schließlich wird es zu kalt und ich begebe mich in den Tagesraum, wo die anderen bereits einige Spiele ausgepackt haben.

Segelfreizeit Tag 5

An diesem Morgen gehe ich dann endlich schwimmen. Zwar muss ich eine Freundin erst überreden mitzukommen und sie möchte auch nicht mit ins Wasser, aber ich bin nicht allein und schließlich kommt noch eine Dritte mit. Das Wasser ist auch echt kalt, aber es tut gut, ein paar Züge zu schwimmen und die Dusche danach ist herrlich.
Das Wetter auch – zumindest, wenn man am Strand liegen möchte. Für Segler ist es definitiv zu wenig Wind. Die Ostsee ist spiegelglatt.
Wir sehen viele andere Schiffe und halten schließlich an, um schwimmen zu gehen. Also nochmal ins kühle Nass, diesmal aber direkt vom Schiff, was ich persönlich am meisten mag.
Am Abend dann sind wir schon fast an der Kieler Förde. Viele hatten sich gewünscht, zu ankern und das tun wir an diesem Abend. Zwei dürfen sogar hinauf in den Mast klettern und die Aussicht von dort genießen.
Wir sitzen nach dem Essen noch lange draußen mit dicken Socken und Schlafsäcken und ich lese aus dem Buch vor.
Irgendwann wird das Licht jedoch zu schlecht und auch unsere kleine Gruppe lässt den letzten Abend im Tagesraum ausklingen.

Segelfreizeit Tag 6

Der letzte Tag bricht an. Es ist bewölkt und nach dem Frühstück heißt es Anker lichten, was auch bedeutet, dass die Ankerkette etwas gesäubert werden muss.
Schließlich setzen wir ein paar Segel und machen einen Bogen in die Kieler Förde. Es beginnt zu nieseln und die Meisten gehen nach unten.
Schließlich heißt es Segel einholen und wir laufen im Hafen ein.
Dort wird in verschiedenen Diensten das Schiff leergeräumt, die Busse geholt und beladen und schon sind wir auf dem Weg zurück Richtung Heimat, wo wir gegen Mitternacht ankommen.