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Ein Wochenende in Riga

Da Riga mit dem Bus weniger als fünf Stunden entfernt liegt und die Bustickets immer wieder im Angebot sind, erscheint es geradezu als ein Muss, mal für ein paar Tage nach Riga zu fahren.

Letztes Wochenende war das dann der Fall. Am Freitagabend spät angekommen, begann der Aufenthalt so richtig erst am Samstag mit dem Frühstück. Anschließend ging es zu einer kostenfreien Führung durch die Altstadt, die etwa 2,5 Stunden dauerte und viele neue Information beinhaltete. Zudem bekam man einen ersten Eindruck und konnte sich schonmal ein wenig orientieren, was man noch so machen und sehen möchte und wie die Altstadt aufgebaut ist. Anschließend ging es dann erstmal in die Bar / das Café “Black Magic”, welches sich in einer alten Apotheke befindet. Hier kann man nicht nur leckere Pralinen mit dem für Riga typischen “Black Balsam” (Schnaps) erhalten, sondern auch leckeren Kuchen und warme Getränke. Zudem ist das Café auch heute noch als Apotheke identifizierbar, was dem ganzen einen besonderen Flair gibt und zum Verweilen einlädt.

Anschließend ging es ein wenig zu Fuß durch die Altstadt, natürlich mit der Kamera im Gepäck und der ein oder andere Laden wurde auch angesteuert (jaa, es gibt sehr viele schöne Sachen aus Wolle in Riga).

Bevor es dunkel wurde ging es dann noch rauf auf den Turm der St. Peter’s church, von wo aus man eine nicht allzu schlechte Sicht über Riga hat.

Blick vom Turm der St. Peter’s church

Zum Abendessen ging es dann in ein Restaurant mit mittelalterlichem Ambiente, welches sich in einem Gewölbekeller befand. Neben leckeren Speisen gab es zudem auch noch live-Musik von einem Mann mit Gitarre. Kein schlechter Abschluss für so einen Tag also.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück ein paar Meter raus in der Altstadt zur Besichtigung einer orthodoxen Kirche, was ich persönlich immer sehr spannend finde, da ich bisher noch nicht so oft die Gelegenheit dazu hatte, mir orthodoxe Kirchen anzuschauen und selbige sich ja doch nochmal von evangelischen oder katholischen unterscheiden.

Auf dem Weg zurück in die Altstadt ging es am Freiheitsdenkmal vorbei, welches etwa aus der Zeit des Jugendstil stammt. Nach einer kleinen Kaffeeepause ging es dann noch in den Dom, welcher eine imposante Orgel und einen wunderschönen Kreuzgang hat. Leider gibt es sonntag mittags kein Konzert auf der Orgel…

Neben dem Busbahnhof gibt es mehrere große Markthallen, sodass man sich ordentlich mit leckerem Essen versorgen kann, bevor man dann schon wieder den Bus nach Hause besteigt.

Grundsätzlich finde ich Riga eine sehr schöne Stadt, zumindest das was ich davon gesehen habe. Genauso wie in Tallinn sind jedoch auch hier viele Spuren der Deutschen zu finden und man findet immer wieder Inschriften aus deutsch an Häusern oder in Kirchen. Interessanterweise sind in der Altstadt auch Häuser aus dem Jugendstil zu finden. Leider gibt es auch einige Häuse, die stark sanierungsbedürftig sind und daher auch oft leerstehen, obwohl man bestimmt viel damit machen könnte. Allerdings ist in Lettland die Arbeitslosenquote zwar relativ gering, dies ändert aber nichts daran, dass das durchschnittliche Einkommen außerhalb Rigas unter der Hälfte des durchschnittlichen Einkommens in Estland liegt. Im vergleich zu Deutschland sieht es noch schlechter aus. Die verschiedenen Besatzer, zuletzt die Sowjetunion haben ihre Spuren im Land hinterlassen und sei es nur der Mangel an Sanierungen.