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Ski

Etwas spontan habe ich letztes Wochenende Ski fahren gelernt – oder zumindest damit angefangen.
Das Ganze kam dadurch, dass am Donnerstag mehrere Leute für die Skifreizeit von meiner Einsatzstelle im FSJ abgesagt haben, es gab aber eine Mindestbelegung für das Haus und so hat ein Kollege gefragt, ob ich nicht mitkommen möchte.
Da ich eigentlich andere Pläne für das Wochenende hatte musste ich erstmal überlegen. Verlockend klang es ja schon. Wann hat man schonmal die Chance Ski fahren zu lernen? Die Bilder der Umgebung wirkten auch mehr als anziehend und als der Kollege dann den Wetterbericht mit vielen Sonnenstunden im Vergleich zu Frankfurt vorgelesen hat, war die Entscheidung gefallen – ich würde mitfahren.
Schnell waren bei uns im Fundus ein Skijacke und eine Skihose für mich gefunden. Helm, Socken, Brille und Handschuhe würde mir die Tochter des Kollegen leihen und so musste ich abends, als ich von der Arbeit nach Hause kam, nur noch meine privaten Sachen packen und begab mich am Freitag erneut zu meiner Einsatzstelle – etwas ungewohnt, da geschlossenes Wochenende (alle fahren nach Hause) war und ich für gewöhnlich freitags nicht arbeite.
Etwas verspätet machten wir uns mit zwei Bussen in Richtung Allgäu auf den Weg. Natürlich kamen wir dort im Dunkeln an, sodass man noch nichts wirklich von den Bergen sehen konnte, bezogen kurz das Haus und gingen Pizza essen.
Am nächsten Morgen ging es dann zum Skigebiet Söllereck, wo ein Großteil unserer Gruppe Helme, Stöcke und Skier ausgeliehen bekam.
Und ich sollte das erste Mal auf Skiern stehen. Etwas mulmig war mir ja schon zu Mute (by the way ich bin ein ziemlicher Angsthase).
Erstmal ging es zu einem kleinen Übungshang, wo hauptsächlich Kinder mit ihren Eltern und ein paar Skilehrer waren. Erstmal auf einem Ski quer zum Hang entlanggleiten, dann nochmal auf dem anderen Ski. Ungewohnt, aber machbar. Dann den Hang hinunter im Slalom. Okay, hier wird es schon etwas schwieriger. Glücklicherweise hatten wir einen super Skilehrer, der viel Geduld mit mir hatte und mir viel half – ich war die Einzige in der Gruppe, die noch nie auf Skiern gestanden war.
Kurz vor dem Mittagessen ging es dann sogar schon auf die erste blaue Piste. Das Dumme an dieser Piste war nur, dass wenn man vom Übungshang kommt, man bei 2/3 etwa einsteigen muss und dort direkt ein ziemlich steiles Stück war. Ich also mal wieder etwas Panik geschoben, aber mit dem Skilehrer schaffte ich es.
Auch wenn ich am Anfang recht ängstlich war, machte es mir doch bald ziemlich Spaß. Da die anderen alle schon besser fuhren, hatte ich am Nachmittag quasi Einzelunterricht und machte Fortschritte – die Angst vor dem meiner Meinung nach blöden Stück am Ende blieb aber.
Und so stand ich am nächsten Morgen mit einem leicht mulmigen Gefühl auf (was aber meiner morgendlichen guten Laune keinen Abbruch tun konnte). Die Kollegen waren der Meinung, wir würden heute auf eine andere blaue Piste noch gehen und ich war der Meinung: “nie im Leben!”
Während ein Großteil unserer Gruppe zu einem anderen Skigebiet fuhren, fuhr ich mit zwei Teilnehmern wieder zum Söllereck. Also kein Einzelunterricht mehr.
Wir wärmten uns am Übungshang auf und schon ging es wieder auf die blaue Piste. Und ich hatte natürlich wieder Angst und traute mich nicht, das Stück alleine zu fahren. Der Skilehrer ließ sich dann irgendwann erweichen und fuhr mit mir zusammen runter zum Lift. Ich muss sagen, ich würde mir selbst auch nicht Ski fahren beibringen wollen und habe großen Respekt, dass er so geduldig mit mir war.
Doch schließlich kam ich wieder ins Ski fahren rein und traute mich dann irgendwann die Piste komplett alleine runter.
Nachmittags gingen wir dann tatsächlich zu der höher gelegen Piste. Rauf ging es mit der Gondel. Das Wetter war etwas trüb, der Ausblick aber trotzdem schön.
Nur langsam traute ich mich die Piste runter und zwischendurch musste ich immer wieder Pause machen. Aber es klappte. Zwar mit dem ein oder anderen Sturz, die aber nicht weiter schlimm waren.
Am Ende des Tages machten wir aus, den nächsten (und leider auch letzten) Tag aufs Nebelhorn zu fahren.
Mit der gesamten Gruppe fuhren wir also am nächsten Morgen mit der Gondel hoch und schließlich mit dem Sessellift zur blauen Piste.
Unser Skilehrer hatte eine einfache Piste versprochen und wundervolle Bilder vom Ausblick gezeigt. Das Wetter war an diesem Tag einfach herrlich: strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, dazu dieser wahnsinnig tolle Ausblick (siehe Bild) – ich wäre am liebsten einfach dort geblieben.
Auch die Bergwacht nutzte den Tag für ein Training mit Hunden und Hubschrauber, was man vom Sessellift aus beobachten konnte.
Vor der Piste hatte ich zu Beginn natürlich mal wieder etwas Angst, aber sie stellte sich tatsächlich als recht “einfach” raus. Einfach heißt in dem Fall, dass ich sie ganz gut fahren konnte und das teilweise ohne einen einzigen Sturz. Auf Teilstrecken, die recht flach waren traute ich mich dann auch irgendwann etwas schneller zu fahren, spürte den (Fahrt-)Wind im Gesicht und gewann mehr und mehr Spaß an der Sache.
Die Berge, der Schnee, das gute Wetter… was eine perfekte Kombination!
Auch wenn es natürlich anstrengend war, ging der Tag auf der Piste viel zu schnell um und wir mussten uns auf den Weg ins Tal machen, damit wir in Richtung Heimat starten konnten.
Trotz all meiner Angst habe ich mich getraut und jetzt Spaß daran gefunden – das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich auf Skiern stand.